In der vergangenen und heutigen kollektiven Vorstellungswelt knüpft die «grausame Kunst» an eine eindrucksvolle Anzahl von Bildern aus der Geschichte der Kunst an: Kreuzigungen, Martyrien, Verletzungen, Folterszenen und Massaker haben so die Jahrhunderte überdauert. Das zeitgenössische Kunstschaffen beschäftigt sich ebenfalls mit diesem Thema: Da die Grausamkeit im Innersten des Menschen steckt, wie viele Denker immer wieder betonen, sucht sie auch die Kunst heim. Von der Brutalität der Welt Zeugnis abzulegen, ist eine ständige Herausforderung, der sich die Kunstschaffenden zu stellen suchen, indem sie die Grausamkeit direkt oder indirekt zeigen. Zu allen Zeiten sind sie Zeugen und manchmal sogar Opfer. Kunst kann Opfer sein und reimt in diesem Fall auf Leben.