Franz Gertsch (* 1930) hat um 1985 eine eigene Holzschnitt-Technik erfunden, die dem „Schrotschnitt“ ähnelt. Doch sehen sich die verblüffenden meist großformatigen pointillierten Druckgraphiken des Berner Peintre-Graveurs nahezu wie Photographien an, die mit ihren nuancenreich subtilen Modellierungen in die dichte leuchtende Stille der Monochromie eingewoben sind. Dank eigener Museumsbestände und Leihgaben gibt die Ausstellung Rechenschaft ab über ein dreißigjähriges Schaffen, in dem Monumentalgesichter und Naturbilder sich abwechseln. Die sich wie Landschaften verhaltenden Porträts und die so formklaren wie meditativen Aussichten auf Gehölz, Wasser und Pflanzen führen bei Franz Gertsch die ganze Schönheit der Welt auf den unerschöpflichen Raum der Kunst zurück.