Gérard de Palézieux, der 1919 in Vevey zur Welt kam, war ein produktiver künstlerischer Alleskönner, der Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken schuf. Nach seinen Studien in Florenz lebte und arbeitete er im Wallis, das er nur für Aufenthalte in Marokko und Italien verliess. Anfangs war seine Kunst von Morandis strengem Vorbild geprägt, doch dank des Aquarells und der Entdeckung der chinesischen Malerei öffnete sie sich auf den Raum. Nun richtet das Cabinet cantonal des estampes dem Künstler, der in seiner Heimat stets im Hintergrund blieb, eine Retrospektive mit mehr als 200 Arbeiten auf Papier aus. Sie ist nach den drei Techniken gegliedert, die der Künstler zeitlebens ausübte – Druckgrafik, Zeichnung und Aquarell –, und veranschaulicht seine Lieblingsthemen: Landschaften und Stillleben; ergänzend kommt eine Auswahl an Gemälden hinzu. Darüber hinaus sind einige seltene Druckgrafiken von Piranesi, Canaletto, Goya, Manet, Degas, Bonnard und Picasso zu sehen, die Palézieux gesammelt hat.