Totem-Tiere
Der österreichische Künstler Oskar Kokoschka (1886 – 1980) empfand stets eine Faszination für die Darstellung von Tieren. Ob Säugetiere, Fische, Vögel, Amphibien oder Reptilien: sie sind überall. Schon in seinen frühen Werken bilden Tiere ein beachtliches Ensemble, während die Märchenwelt, die er entwarf, bald von der grossen Desillusionierung des Ersten Weltkriegs verschlungen wurde. Die Ausstellung Totem-Tiere ist zu einem grossen Teil dem gewidmet, was der englische Kunsthistoriker Kenneth Clark, der Kokoschka nahestand, als Totemismus bezeichnet hat, eine Betrachtungsweise, die das Tier zu einem sozialen, moralischen oder politischen Symbol erhebt. Kokoschka, der für die Wiedergabe der Bewegung empfänglich und von der meisterhaften Genauigkeit der Höhlenmalerei, beeindruckt war, strebte danach, die Lebenskraft seiner Motive auszudrücken. Und welches Motiv konnte ihn besser dazu bewegen, seiner Suche einen vollendeten Abschluss zu geben, als die Tierwelt in all ihrer Vielfalt?